
Vier Fragen an Dr. Dr. Anette Strunz
Warum hat Ihr Thema „Platelet Rich Fibrin“ an Bedeutung gewonnen?
Die Implantologie entwickelt sich weiter. Eine der Entwicklungen in den letzten Jahren beinhaltet auch ein „weg“ vom mechanischen und ein „hin“ zum biologischen Denken. Der Wundheilung und den individuellen Patientenfaktoren wird wesentlich mehr Bedeutung beigemessen. Außerdem sollen die Eingriffe so wenig invasiv wie möglich sein, die Patienten möchten schnell wieder gesellschafts- und arbeitsfähig sein.
Welche Entwicklungen in diesem Bereich sind besonders wichtig und verdienen Beachtung?
Die Protokolle für die Anwendung haben sich verändert und vereinfacht, die Zentrifugen sind leicht bedienbar. Insgesamt ist die Akzeptanz und Verbreitung der Methode wesentlich höher als noch vor einigen Jahren.
Wenn Sie eine persönliche Leitlinie zu Ihrem Thema schreiben müssten: Welche Empfehlung und welche Warnung würden darin auf gar keinen Fall fehlen?
Empfehlung: So oft wie möglich anwenden, bei Knochenaugmentationen immer benutzen, die Wundheilung ist eindeutig besser, auch wenn dies nicht unbedingt evidenzbasiert gezeigt werden kann. Die Patienten finden es immer gut. Schon das Handling der Materialien ist damit einfacher und besser, damit das Operieren leichter – und es macht Spaß!
Warnung: Man sollte Blut abnehmen können! Daher üben, üben, üben….
Welche Probleme werden die Teilnehmer Ihres Kurses in der Zukunft nicht mehr haben oder einfacher lösen können?
Sie werden von der Methode überzeugt sein und damit auch ihre Patienten besser überzeugen können – und wahrscheinlich noch mehr Indikationen sehen. Wenn sie noch gar kein PRF nutzen, werden sie es danach für jede Augmentation nutzen wollen.
Der Kurs „Platelet Rich Fibrin: Ein biologisches Konzept für Implantologie und Chirurgie“ findet am 20. Mai 2022 in Berlin statt.
Information & Anmeldung: www.dgi-fortbildung.de/events/platelet-rich-fibrin_2022